26.06.2025 - Mainz - Unternehmensmeldung

Robert Habeck gratuliert Werner & Mertz zu einer Milliarde Flaschen aus 100 Prozent PCR

Weltrekordfeier in Berlin mit Fokus auf Zuversicht, Vertrauen und Entlastung

Am 23. Juni sprang der Zähler auf 1 Milliarde: So viele rPET-Flaschen aus 100 Prozent Altplastik (Post-Consumer-Recyclat) hat Werner & Mertz seit dem Beginn seiner 2012 ins Leben gerufenen Recyclat-Initiative zusammen mit Kooperationspartnern in den Handel gebracht. Ein Weltrekord, den das Mainzer Reinigungsmittelunternehmen – bekannt vor allem für seine Marke Frosch – einen Tag später mit 300 Gästen vor Ort und über 70.000 Zuschauer*innen im Livestream feierte.

Höhepunkt des ‚Frosch‘-Events: Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider sprach mit dem ehemaligen Vize-Kanzler Robert Habeck und Autor des Buchs Den Bach rauf‘ in der elften Ausgabe des Talk-Formats ‚Die Zuversichtlichen‘ über zukunftsfähiges Wirtschaften. Zackes Brustik moderierte den Live-Talk.

Werner & Mertz soll kein einsamer Weltrekordhalter bleiben

Habeck gratulierte Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider gleich zu Beginn zum neuen Weltrekord: „Das ist eine Zuversicht machende Leistung!“ Der Politiker war schon mehrmals zu Gast bei Werner & Mertz vor Ort in Mainz gewesen und habe bei seinem ersten Besuch 2019 noch nichts von Recyclat gewusst und es eher als Nischenthema betrachtet – umso mehr wertschätze er, was für eine Benchmark Werner & Mertz nun gesetzt habe.

Habeck gratulierte Werner & Mertz und war sichtlich beeindruckt vom Weltrekord.

Im nächsten Schritt sei es jetzt wichtig, dass die Erfolge der Rezyklat-Initiative auch andere Unternehmen zum Mitmachen bewegen. Aktuell scheitert es bei vielen Unternehmen am Preis – denn nach wie vor ist Plastik aus frischem Rohöl, sogenanntes Virgin Plastic, günstiger als Rezyklat. „Derzeit wird so viel Plastik aus dem Gelben Sack verbrannt wie nie zuvor in Deutschland, weil die Gesamtnachfrage einfach nicht da ist. Der Erdölpreis ist so verlockend niedrig. Es kann nicht sein, dass es von den politischen Krisen der Welt abhängt, ob das ökologisch Sinnvolle eine Chance bekommt!“ so Schneider. „In der Regel sind die strukturellen Zwänge der Märkte immer stärker als die unternehmerischen Verpflichtungen gegenüber nachhaltigen Produkten“, berichtet Habeck aus seiner Erfahrung.

Knapp 300 Frosch-Fans waren vor Ort, um den Meilenstein zu feiern.

Nachweislich wirksamer Ressourcenschutz vs. Populismus und Ideologie-Vorwürfe

Schneider appelliert vor allem an die Politik, die bessere Rahmenbedingungen schaffen müsse, um den Einstieg in die ökologische Transformation zu unterstützen. Habeck und Schneider sind sich allerdings einig, dass es sehr schwer ist, im derzeit aufgeheizten politischen Diskurs Konzepte zum wirksamen Ressourcenschutz – wie das mechanische Recycling von Altplastik aus dem Gelben Sack – voranzubringen.

„Uns wird Ideologiebefangenheit vorgeworfen, wenn wir beispielsweise chemisches Recycling kritisieren. Wenn wir stattdessen die Mehrheitsmeinung unabhängiger Wissenschaftler*innen anführen, werden wir selbst in die Ideologieecke gestellt“, sagt Schneider.

„Der Ideologievorwurf ist verräterisch. Da findet eine Umdeutung statt. Eigentlich bedeutet Ideologie, dass man die Wirklichkeit nicht wahrnimmt. Aber die Wirklichkeit ist doch: Man kann aus Rezyklat Flaschen machen. Inzwischen ist die Nichtwahrnehmung der veränderten Wirklichkeit die wahre Ideologie“, sagt Habeck.

Heutzutage werden Regeln und Gesetze wie beispielsweise das Lieferkettengesetz oft mit Bürokratie und Wirtschaftsfeindlichkeit gleichgesetzt. „Soweit hat sich der Diskurs schon verschoben, dass sich Viele gar nicht mehr trauen, das politisch laut zu sagen“, so Habeck.

Werner & Mertz setzt sich schon seit vielen Jahren für eben solche Regeln und Gesetze ein, um ein One-Level-Playing-Field zu schaffen. Dazu gehört beispielsweise, die sogenannte Plastiksteuer verursachergerecht auf die Inverkehrbringer von Verpackungen aus neuem Plastik umzulegen. Oder verpflichtend Audits unabhängiger Gutachter*innen einzuführen, die vor Ort in Unternehmen die Umsetzung und Einhaltung von ESG-Kriterien überprüfen. „Wir haben eine Alleinstellung – die der Glaubwürdigkeit und die des Vertrauens. Wir setzen auf Versprechens-Erfüllung statt immer nur neue Versprechens-Abgaben. Das ist unser wirtschaftliches Erfolgsmodell “, sagt Schneider.

Robert Habeck und Reinhard Schneider im Talk-Format „Die Zuversichtlichen“, moderiert von Zackes Brustik.

Mechanisches Recycling trägt zu Sicherheit und Wohlstand bei

Beide betonten, dass Kreislaufwirtschaft nicht nur im Hinblick auf Umwelt- und Klimaschutz überzeugt, sondern auch zur Lösung anderer aktueller Krisen betragen kann:

„Um militärische Konfliktpotentiale aufgrund von Rohstoffknappheit zu minimieren, macht es doch Sinn, die Dinge, die wir haben, wiederzuverwenden. Unser Land wird sicherer, wenn wir uns weniger erpressbar machen von anderen Ländern und uns heraushalten können aus Konfliktgebieten. Wenn es momentan schwer ist, aus Ressourcen- und Umweltschutzgründen heraus zu argumentieren, dann müsste doch zumindest dieses Argument überzeugen“, sagt Habeck.

„Kreislaufwirtschaft ist ein Hoffnungsmodell, wie wir unseren westlichen Lebensstandard beibehalten können, ohne große Verzichtseinschnitte und ohne unsere Lebensgrundlagen zu ruinieren. Es sollte eigentlich ein ‚No Brainer‘ sein, das zu machen“, so Schneider.

Und Habeck resümiert: „Zuversicht ist Arbeit, das passiert nicht von alleine, aber der Umkehrschluss wäre finster. Letztendlich sind wir zur Zuversicht verdammt!“

Funktionierende Kreislaufwirtschaft immer im Fokus

Vor dem Zuversichtlichen-Talk drehte sich das ganze Event rund um eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. NGOs, die mit der Marke Frosch und dem Unternehmen Werner & Mertz zu Umwelt- und Klimaschutzthemen kooperieren, stellten den Gästen vor Ort die gemeinsame Zusammenarbeit vor. Dazu zählten der NABU, die NGO Borneo Orang-Utan Survival (BOS), die Artenschutzorganisation AGA, die Mangrovenwälder in Kenia schützt, sowie der österreichische Alpenverein.

Mit Vertrauen nach vorne blicken

In einer weiteren Talkrunde ging es um Möglichkeiten, Menschen wieder Hoffnung zu geben, dass ein Ende der Klima- und Umweltkrisen möglich ist. Katharina Beck, finanzpolitische Sprecherin der Grünen und Autorin von ‚Green Ferry‘, Jan Hegenberg, Autor von ‚Weltuntergang fällt aus‘, und Christian Salewski, investigativer Journalist von Flip, sprachen mit Zackes Brustik.

Von links: Moderator Zackes Brustik, Katharina Beck, Christian Salewski und Jan Hegenberg.

„Diese Feier zum Weltrekord zeigt: Wir können zur Lösung der Krise beitragen, das macht Mut und Freude!“, betont Beck. Sie appellierte an die Politik, es Unternehmen einfacher zu machen, nachhaltig zu wirtschaften.

Salewski nimmt die Medien in die Pflicht: „Die News Fatigue ist fürchterlich. Es braucht lösungsorientierten Journalismus, der zwar weiterhin Probleme aufdeckt, aber dort nicht stehenbleibt!“ Auf der Website von Flip gebe es deshalb überwiegend positive Beispiele.

Hegenberg ergänzt: „Menschen sind emotionale Wesen, wir holen sie nicht mit Fakten ab, sondern wenn wir Geschichten dazu erzählen. Wir alle wollen letztendlich auf einem sauberen Planeten leben. Dazu müssen wir durch eine dunkle Höhle durch – aber dahinter ist Licht und wir schaffen das – gemeinsam!“

Marke Frosch im Einklang mit der Natur

Im Anschluss gaben Karin Greve, Leiterin der Marketingabteilung der Marke Frosch in Deutschland, und Nina Huster, Medienmanagerin für die Marke Frosch, spannende Insights zum Kommunikationskonzept und dem Image der Öko-Marke. Moderiert wurde diese Runde von Journalistin Hanna Gersmann.

Von links: Nina Huster und Karin Greve im Gespräch mit Hanna Gersmann.

In Zeiten vieler Krisen und Kriege wünschen sich die Menschen zuhause kleine, heile Welten, um das Weltgeschehen ertragen zu können. „Entlastung ist das Bedürfnis, dem wir als Marke Frosch glaubhaft begegnen können, durch die Verantwortung, die wir mit unseren ganzheitlich-nachhaltigen Produkten übernehmen“, erläutert Huster.

„Menschen sind Sinnsucher. Das Konzept für unsere Marke Frosch ist die Verbundenheit mit der Natur. Wir wollen von ihr lernen und sie nicht belasten. Mit unseren Produkten schaffen wir für die Konsument*innen Lösungen im Alltag. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, unseren Planeten gemeinsam langfristig zu erhalten“, ergänzt Greve. Das zeigt sich auch im neuen Frosch-Werbespot, der am 23. Juni parallel zur Erreichung der 1 Milliarde Flaschen aus 100 Prozent Post-Consumer-Recyclat veröffentlicht wurde. Mehr dazu hier.