Im Einsatz für saubere Meere: unsere Recyclat-Initiative

2050 wird es mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren geben, wenn nicht schnell gehandelt wird – diese schockierende Nachricht der Ellen MacArthur-Stiftung ging bereits 2016 um die Welt.

Dabei kann Plastik – wenn wir damit richtig umgehen und im Kreislauf führen – einer der nachhaltigsten Wertstoffe unserer Zeit sein.

Werner & Mertz macht sich schon lange für die funktionierende Kreislaufwirtschaft stark. Früh wurde uns klar, dass sich der Gedanke der Nachhaltigkeit nicht auf das eigentliche Produkt beschränken kann, sondern auch die Verpackung berücksichtigt werden muss.

Die Quelle zählt fürs Klima: Plastik aus dem Gelben Sack

2012 haben wir die „Recyclat-Initiative“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, dass Plastik aus der europäischen haushaltsnahen Sammlung wie dem Gelben Sack als Wertstoff nach der Verwendung erneut hochwertig aufbereitet und wiederverwendet wird. Diese Quelle an jährlich Millionen Tonnen Plastikabfall wurde davor nicht für neue Verpackungen genutzt.

Zusammen mit unseren Kooperationspartnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette haben wir es geschafft, mittels mechanischem Recycling energieschonend aus Altplastik (sogenanntes Post Consumer Recyclat) wieder hochwertige Verpackungen in bewährt hoher Qualität herzustellen.

Ein Großteil unserer Verpackungen besteht mittlerweile zu 100 % aus Recyclat, davon zwischen 75 – 100 % aus haushaltsnahen Sammlungen wie dem Gelben Sack – der Rest stammt aus der europäischen Pfandflaschensammlung. Durch die Nutzung der Quelle Gelber Sack etablieren wir einen echten hochwertigen funktionierenden Kreislauf von Kunststoff, in dem aus einer Reinigerflasche nach Gebrauch wieder eine Reinigerflasche werden kann.

Davon profitiert die Umwelt: Die Kreislaufführung von Plastik verhindert die Vermüllung von Landschaft und Meer. Die unnötige thermische Verwertung des wertvollen Kunststoffes wird so außerdem verhindert. Und die Kreislaufführung schont die natürlichen Ressourcen, weil nicht permanent neues Plastik aus Rohöl nachproduziert werden muss. Damit reduzieren wir die CO2-Bilanz jedes einzelnen Produktes und tragen damit aktiv zum Klimaschutz bei.

Darüber hinaus setzen wir uns auch auf gesellschaftlicher und politischer Ebene für hochwertiges Kunststoffrecycling ein und schaffen ein Bewusstsein für unsere effektiven Lösungsansätze, die sofort umgesetzt werden können und direkt Wirkung zeigen.

Mittlerweile gelten wir international als Best-Practice-Beispiel für kreislauffähige Verpackungen und die Innovationen im Rahmen unserer Initiative wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Die Chronologie unserer Recyclat-Initiative

Unser klares Ziel bis 2025: All unsere Verpackungen sind zu 100 % recyclingfähig und bestehen zu 100 % aus Post-Consumer-Recyclat! Außerdem werden wir uns weiterhin auf politischer Ebene dafür einsetzen, dass der Einsatz von Recyclat und die Umstellung auf recyclingfähige Verpackungen gefördert wird, so dass sie auch wirtschaftlich reizvoll für andere Unternehmen wird – denn alleine können wir die Plastikvermüllung unseres Planeten nicht stoppen – das geht nur gemeinsam!

Uns ist gemeinsam mit unserem Partner ALPLA ein weiterer Erfolg für die echte Kreislaufwirtschaft gelungen: Wir erhöhen bei den bewährten Frosch-PET-Flaschen aus 100 % Altplastik den Anteil des rPETs aus dem Gelben Sack von 50 auf 75 %. Ende 2023 sind bereits mehr als vier Millionen PET-Flaschen mit dem gesteigerten Anteil im Handel. Damit schreiten wir einmal mehr als Pionier bei der technischen Erschließung des Materials aus dem Gelben Sack für hochwertige Verpackungen voran.

Erneut setzen wir einen neuen Recycling-Standard: Wir entwickeln den ersten Trigger für die Kreislaufwirtschaft: vollständig recyclingfähig und erstmals mit Post-Consumer-Recyclat in den mechanischen Bauteilen. Dafür erhalten wir einmal mehr den Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Nachhaltigkeit.

Ein weiterer großer Meilenstein unserer Recyclat-Initiative: Wir können den Anteil von Gelbem-Sack-Material in unseren 100 % rPET-Flaschen von 20 % auf 50 % steigern! Dafür erhalten wir erneut den Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Nachhaltigkeit sowie den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design für unsere kreislauffähigen Verpackungen der Marke Frosch. Im selben Jahr veröffentlichen wir außerdem zusammen mit Beiersdorf und dem Fraunhofer Institut einen Leitfaden zum Einsatz von Recyclat in Kosmetikverpackungen.

Wir stellen all unsere Beutel auf den recyclingfähigen Standbodenbeutel aus Monomaterial um und entwickeln ein weiteres nachhaltiges und kreislauffähiges Druckfarbensystem, dieses Mal für den Flexodruck – auch dieses erhält die Material Health Certification (MHC) in GOLD. Um einen Standard für Kosmetikverpackungen aus Post-Consumer-Recyclat zu entwickeln, gehen wir eine Kooperation mit dem Kosmetikkonzern Beiersdorf und dem Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung ein.

2019 ist für uns ein Jahr der absoluten Superlative: Wir bringen die erste Duschgelflasche mit 100 % HDPE-Recyclat aus der Quelle Gelber Sack auf den Markt – eine Weltneuheit im Kosmetikbereich und ausgezeichnet mit dem Deutschen Verpackungspreis. Außerdem weihen wir im Mai unser neues Produktionszentrum ein, das nun die größte Recyclat-Flaschen-Fertigung der Welt ist! Zur Einweihung hält Grünen-Vorsitzender Robert Habeck eine Keynote und betont: „Die Art und Weise, wie Werner & Mertz arbeitet, müssen wir als Standard der Zukunft sehen!“

Im September dann erhält Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider den Deutschen Umweltpreis für seine Rundum-Nachhaltigkeitsstrategie – in seiner Laudatio betont Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dass Schneider gezeigt habe, dass umweltbewusstes und unternehmerisches Handeln kein Widerspruch sind – Schneider habe daraus sein Erfolgsrezept gemacht.

Während unsere rHDPE-Flaschen und rPP-Verschlüsse aus 100 % Recyclat weiterhin mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet werden, setzen wir bereits die nächste Innovation um: Wir stellen unser patentiertes Standbodenbeutelkonzept aus 100 % recyclingfähigem Monomaterial fertig. Außerdem stellen wir unsere Initiative und unsere politischen Forderungen mittlerweile weltweit vor, beispielsweise auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos oder – auf Einladung von Umweltministerin Svenja Schulze – auf der Our Ocean Conference in Bali.

Nun ist die dritte Kunststoffart an der Reihe: Es gelingt uns, unsere Klappscharnier-Verschlüsse auf 100 % recyceltes Polypropylen umzustellen, wofür wir den Deutschen Verpackungspreis erhalten. Gleichzeitig entwickeln wir nachhaltige Druckfarben, die mit der Material Health Certification (MHC) in GOLD ausgezeichnet werden. Bei der „Our Oceans Conference“ in Malta verpflichten wir uns erstmals dazu, bis 2025 nur noch 100% recycelbare Verpackungen UND aus 100 % Recyclat zu nutzen – kein anderes Unternehmen setzt sich selbst so hohe Kreislaufwirtschafts-Ziele für seine Verpackungen.

2016 gelingt uns ein weiterer technologischer Meilenstein: Nach der Umstellung unserer PET-Flaschen bestehen nun erstmals auch die ersten HDPE-Flaschen aus 100 % Recyclat – und das sogar vollständig aus der Quelle Gelber Sack! Eingesetzt werden die Flaschen für unsere Bodenpflegemarke emsal und unsere Marke Green Care Professional für professionelle Anwender. Auch in diesem Jahr erhalten wir wieder zahlreiche Preise für unsere Innovationen und machen unsere Initiative auch auf politischer Ebene europaweit bekannter.

Inzwischen sind wir deutschlandweit als Best-Practice-Beispiel für kreislauffähige Kunststoffverpackungen angesehen: Hochrangige Politiker wie Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und Grünen-Vorsitzender Cem Özdemir besuchen unser Unternehmen in Mainz. Bei einem G7 Workshop stellt Werner & Mertz Inhaber Reinhard Schneider darüber hinaus unsere Initiative als Beispiel für Ressourceneffizienz einem internationalen Publikum vor. Im gleichen Jahr stellen wir all unsere transparenten PET-Flaschen auf 100 % Recyclat mit 20 % Gelber-Sack-Anteil um.

2014 ist ein sehr bedeutsames Jahr für unsere Recyclat-Initiative: Erstmals können wir eine Testreihe mit Spülmittel in den Handel bringen, dessen Flaschen zu 100 % aus Recyclat bestehen, davon erstmals zu 20 % aus der Quelle Gelber Sack. Und gemäß amerikanischer Food Drug Administration (FDA) sind diese Flaschen sogar lebensmitteltauglich – ein Meilenstein! Für unser Engagement gibt es wieder zahlreiche Preise.

Um auch auf politischer Ebene die Förderung einer Kreislaufführung von Plastik voranzutreiben,  nehmen wir unsere Arbeit in zahlreichen Verbänden auf.

Für die ganzheitlich-nachhaltige Ausrichtung unserer Produkte erhalten wir 2013 gleich zweimal Cradle to Cradle Certified® Gold: Einmal für den Frosch Citrus Dusche- und Bad Reiniger als erstes Reinigungsmittel überhaupt und dann noch einmal für Green Care Professional, das die Auszeichnung als erstes umfassendes professionelles Reinigungs- und Pflegesortiment erhält. Unsere Frosch-PET-Flaschen bestehen inzwischen bereits zu über 80 % aus Recyclat.

Am 7. Dezember 2012 gründeten wir offiziell unsere Recyclat-Initiative in Düsseldorf auf dem Deutschen Nachhaltigkeitstag. Ziel der Initiative ist es, Plastik aus haushaltsnahen Sammlungen wie dem Gelbem Sack als Wertstoff ressourcenschonend im Kreislauf zu halten. Zu unseren ersten Kooperationspartnern zählen unter anderem der Naturschutzbund NABU und das Kunststoffverpackungs-Unternehmen ALPLA.

Bereits vor vielen Jahren wurde uns bewusst, dass wir neben unseren ökologischen Rezepturen für unsere ganzheitlich-nachhaltigen Produkte auch eine kreislauffähige Verpackung haben wollen. 2008 setzten wir erstmals recycelten Kunststoff (sogenanntes Recyclat) in unseren Flaschen ein. Bis 2011 konnten wir den Recyclat-Anteil sukzessive auf über 65 % steigern. Parallel suchten wir Mitstreiter entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die mit uns gemeinsam Lösungen für eine hochwertige Wiederverwendung von Plastik aus der Quelle Gelber Sack entwickeln.

Weitere Informationen zu unserer Recyclat-Initiative gibt es auf: