Vizekanzler Robert Habeck gemeinsam mit rheinland-pfälzischen Spitzenpolitikerinnen zu Besuch bei Werner & Mertz
Mainzer Reinigungsmittelunternehmen gilt als Vorbild für umweltschonende Kreislaufführung von Plastik
Der Klimaschutzminister zu Gast bei einem Mainzer Klimaschutz-Pionier: Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, besuchte heute den Hauptstandort von Werner & Mertz in Mainz. Begleitet wurde er von seinen Kolleginnen auf rheinland-pfälzischer Landesebene: Klimaschutzministerin Katrin Eder und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.
Im Gespräch mit Reinhard Schneider, Inhaber des Unternehmens für ökologische Wasch- und Reinigungsmittel sowie Kosmetikprodukte, ging es um hochwertiges mechanisches Recycling von Altplastik aus dem Gelben Sack als Meilenstein für Umwelt- und Klimaschutz in Deutschland.
Bei seinem Besuch betonte Bundesminister Habeck: „Recycling und Kreislaufwirtschaft sind von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Dekarbonisierung unserer Wirtschaft. Durch die effiziente und CO2-schonende erneute Nutzung von Rohstoffen verringert sich der Ressourcenverbrauch und mithin der ökologische Fußabdruck eines Unternehmens. Wir brauchen innovative Technologien und einen aktiven Einsatz für den Klima- und Umweltschutz, sowie die Ressourcenschonung von allen Seiten.“
Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder lobte die Vorbildfunktion von Werner & Mertz und erklärte: „Klimaschutz benötigt immer auch den sparsamen Umgang mit Ressourcen. Daher brauchen wir eine konsequente Kreislaufwirtschaft. Schon mit der Materialart und ihrer Zusammensetzung entscheidet sich, ob eine Verpackung überhaupt kreislauffähig ist und im Wirtschaftskreislauf gehalten werden kann. Ein recyclingfreundliches Design ist entscheidend. Mit seiner Recycling-Initiative hat Werner & Mertz hierzu bereits einen großen Beitrag geleistet.“
Kreislaufwirtschaft funktioniert – Werner & Mertz hat dies millionenfach bewiesen
Werner & Mertz setzt sich bereits seit 2012 zusammen mit Kooperationspartnern im Rahmen der Recyclat-Initiative dafür ein, dass Altplastik aus haushaltsnahen Sammlungen wie dem Gelben Sack nach der Nutzung erneut hochwertig wiederverwertet wird und so im Kreislauf bleibt – mit Erfolg: Mehr als 800 Millionen Flaschen aus 100 Prozent sogenanntem Post-Consumer-Recyclat sind in Mainz bislang hergestellt und abgefüllt worden, darunter die Produkte der bekannten Vertrauensmarke Frosch. Dabei stammt der Rohstoff für die Kunststoffflaschen zwischen 75-100 Prozent aus der Quelle Gelber Sack – der Rest des Recyclats entsteht aus europäischen Pfandflaschen, die aufgrund ihrer Abnutzung nicht mehr neu befüllt werden konnten.
Damit zeigt der Mainzer Öko-Pionier Tag für Tag, dass Upcycling von Altplastik funktioniert – und das selbst für Verpackungen von Kosmetikprodukten wie Duschgelflaschen, die noch einmal strengeren Anforderungen unterliegen. Durch die Nutzung der Quelle Gelber Sack für das mechanische Recycling wird diese Wertstoffsammlung endlich das, was Verbraucher*innen seit jeher von ihr erwarten: Der Anfangspunkt eines tatsächlich geschlossenen Kreislaufs. Aus einer Spülmittelflasche kann so wieder eine Spülmittelflasche werden.
Effektiver Klimaschutz vs. Greenwashing
Mechanisches Recycling ist dabei besonders ressourcenschonend: Die Wiederverwendung des Plastiks reduziert die bei der Herstellung von neuem Plastik entstehende CO2-Last um 60 Prozent. Außerdem ist mechanisches Recycling bei weitem umweltfreundlicher als die alternativ immer noch im großen Umfang betriebene CO2-intensive Verbrennung. Dabei sind die weltweiten CO2-Emissionen aus der Plastikproduktion und -verbrennung etwa so hoch wie die des weltweiten Flugverkehrs. Anders als beim Fliegen muss die Lösung bei der Nutzung von Plastik aber nicht zwangsläufig Verzicht bedeuten, wenn eine energieschonende Kreislaufführung gelingt.
Mainzer Öko-Pionier befürwortet schnelle Umsetzung der Plastiksteuer
Bislang ist Werner & Mertz eines der wenigen Unternehmen, das auf hochwertiges mechanisches Recycling setzt – gerade wenn es um die Quelle Gelber Sack geht. Zu sehr halten die meisten Hersteller aus Kostengründen am deutlich günstigeren Neuplastik fest. Deshalb begrüßt und unterstützt der Mainzer Reinigungsmittelhersteller die geplante Einführung der sogenannten Plastiksteuer, bei der zukünftig die Inverkehrbringer von Verpackungen aus Neuplastik eine Abgabe zahlen sollen. Bislang wird diese von der EU verordnete Abgabe in Deutschland aus allgemeinen Steuermitteln beglichen – und damit zahlen letztendlich die Endverbraucher*innen statt die Verursacher, und anders als in vielen großen europäischen Ländern ohne Lenkungswirkung zur Umweltentlastung.
„Wenn der Einsatz von Neuplastik durch die Plastiksteuer etwas teurer wird für die Hersteller, schafft das einen wirkungsvollen Anreiz, zukünftig in Recyclate und mechanisches Recycling zu investieren – das stärkt die Kreislaufwirtschaft und schafft somit eine echte Klimaentlastung“, sagt Schneider.
Bereits dritter Besuch von Habeck bei Werner & Mertz
Habeck war bereits mehrmals beim Mainzer Reinigungsmittelunternehmen mit dem Frosch zu Gast: Schon im Januar 2019 sprach der Politiker, damals noch als Parteivorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, mit Schneider über das damals gerade in Kraft getretene Verpackungsgesetz. Außerdem erhielt er vor Ort einen umfassenden Einblick über die Leistungen des Herstellers von nachhaltigen Wasch- und Reinigungsmitteln. Bei der Eröffnung des neuen Produktionszentrums im Mai 2019 hielt er die Keynote.