Die Quelle zählt fürs Klima!

Wir nutzen Gelber-Sack-Material für unsere Verpackungen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Der Gelbe Sack zählt fürs Klima? Wie geht diese Formel auf? Deutschland hat mit seiner klug erdachten Sammlung von Kunststoffverpackungen über die dualen Systeme eine der besten Ideen für die Kreislaufwirtschaft entwickelt. Diese Sammlung als Quelle ist perfekt, um über das ressourcenschonende mechanische Recycling neue Verpackungen zu schaffen: Wenn dabei zehn alte Kunststoff-Flaschen in die Verwertungsanlage wandern, können auch wieder zehn neue entstehen.

Das ist echtes Recycling im Sinne einer klimafreundlichen Kreislaufwirtschaft. Je mehr Plastik so im Kreislauf gehalten wird, desto weniger neues Plastik muss klimaschädlich neu produziert werden. Und desto weniger Plastikmüll fällt an. Die Wertstoffsammlung Gelber Sack wird dadurch endlich das, was Verbraucher*innen seit jeher von ihr erwarten: Der Anfangspunkt eines tatsächlich geschlossenen Kreislaufs.

 

Mechanisches Recycling 👍

Beim mechanischen Recycling von Kunststoffverpackungen und der Nutzung von Gelber-Sack-Material setzen wir seit Jahren immer wieder neue Maßstäbe. Schon seit 2014 bestehen die PET-Flaschen von Frosch komplett aus Recyclingmaterial. Zunächst stammten 20 Prozent davon aus dem Gelben Sack, die restlichen 80 Prozent aus der europäischen Getränkeflaschensammlung (Bottle to Bottle). 2021 erhöhte Werner & Mertz gemeinsam mit ALPLA den Altplastik-Anteil aus dem Gelben Sack auf 50 Prozent. Und 2023 folgte schon der nächsten Meilenstein: Die Steigerung auf 75 Prozent. Eine neue Bestmarke im internationalen Vergleich.

Das Altplastik aus dem Gelben Sack lässt sich mittlerweile – millionenfach praktisch bewiesen – hochwertig in einem Upcycling-Verfahren sortenrein und sauber aufbereiten. Plastik eignet sich aufgrund seines geringen Schmelzpunktes sehr gut dafür, immer wieder neu verwendet zu werden. Die direkteste und energieschonendste Form der Kreislaufwirtschaft unserer Branche ist damit das mechanische Recycling von Plastik.

Neues Plastik ⛔

Das erschreckende Ergebnis einer Untersuchung 2022 der ETH Zürich¹: Bei der Herstellung von neuem Plastik wird doppelt so viel fossile Energie verbrannt, wie als Rohstoff im Plastik enthalten ist.

Die Ergebnisse sind insofern bemerkenswert, als dass die Forschung sich bislang vorwiegend auf jene Umweltbelastungen konzentriert hat, die bei der Entsorgung von Plastik entstehen. Und diese Schäden sind bereits enorm: Die in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern vorrangige Verbrennung von Plastikverpackungen erzeugt aus jedem Gramm Plastik im Schnitt drei Gramm CO2 und stellt überdies eine Verschwendung dieses wertvollen Rohstoffs dar.

Das Ergebnis, dass die Herstellung von neuem Plastik noch viel mehr CO2-Emissionen verursacht als die Verbrennung, zeigt, dass der CO2-Fußabdruck von Virgin Plastic noch viel schlechter ist, als zuvor befürchtet. Ausschlaggebend für die enormen Energiemengen bei der Herstellung sind laut der Untersuchung vor allem der stetig steigende Einsatz von Kohle-Strom in der Produktion. Das gilt primär für die boomende Plastikwirtschaft in Schwellenländern wie China, Indien und Indonesien, wo die benötigte Energie für Neuplastik hauptsächlich aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken stammt. Viele EU-Länder/westliche Industrieländer haben – so die Untersuchung – die energieintensive Herstellung von Kunststoff in diese Länder ausgelagert.

Pyrolyse ⛔

Das Altplastik wird hier bei Temperaturen bis zu 1.500 Grad in seine petrochemischen Bestandteile zerlegt, um es mithilfe von frischem Öl wieder zu Plastik zu verarbeiten.

Die vielen Varianten der Pyrolyse – auch Chemcycling oder chemisches Recycling genannt – haben eines gemeinsam: Sie erfordern viel Energie, um zum Beispiel aus Plastik das erwünschte Pyrolyseöl zu gewinnen. Eine Studie großer Umweltorganisationen² hat die schlechte Bilanz dieses Verfahrens belegt: Um eine Tonne Altplastik in Plastik zu verwandeln, braucht die Pyrolyse eine Tonne fossiler Brennstoffe als zusätzlichen Energielieferanten. Unabhängigen Fachleute sehen die Pyrolyse daher auch nicht als Unterart des Recyclings an, sondern als eine Variante der Verbrennung.

Diese Quelle schont das Klima nicht: Jedes Gramm verbranntes Plastik erzeugt rund drei Gramm CO2. Hinzu kommt, dass eine große Menge an Werkstoff bei der Pyrolyse verloren geht. Das wenige, was dabei an Pyrolyseöl gewonnen wird, lässt sich zudem meist nur nach einer zusätzlichen, aufwendigen chemischen Reinigung weiterverarbeiten